Letztverlässlichkeit am Lebensende

Die Hospizbewegung in Deutschland hat viel erreicht! Heute stehen zahlreiche Akteur*innen der Hospiz- und Palliativversorgung den schwerstkranken und sterbenden Menschen und den ihnen Nahestehenden mit ihren ambulanten, teilstationären und stationären Angeboten unterstützend zur Seite. Durch die Förderung der Koordination regionaler Hospiz- und Palliativnetzwerke durch die Kommunen und die gesetzliche Krankenversicherung seit 2022 soll der flächendeckende Auf- und Ausbau einer qualitativ hochwertigen und nachhaltig wirksamen Hospiz- und Palliativversorgung unterstützt werden. Die Empfehlungen zur Umsetzung regionaler Hospiz- und Palliativnetzwerke im Leitsatz 2, Handlungsfeld 3 der Handlungsempfehlungen im Rahmen einer Nationalen Strategie bilden die Grundlage der Richtlinie des GKV-Spitzenverbandes zur "Förderung der Koordination der Aktivitäten in regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerken durch eine Netzwerkkoordinatorin oder einen Netzwerkkoordinator nach § 39d Absatz 3 SGB V", die am 01.April 2022 in Kraft getreten ist.

Auf dieser Grundlage wollen die drei Charta-Träger und gemeinsam mit den am Runden Tisch der Charta vertretenden Organisationen und Institutionen mit den Themen Sterben, Tod und Trauer nun verstärkter in die Breite der Gesellschaft wirken. Im Fokus der Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland bis Ende 2024 steht der Leitsatz 1 der Charta: „Gesellschaftliche Heraus-forderungen – Ethik, Recht und Öffentliche Kommunikation“ und im Besonderen das Handlungsfeld 3 „Öffentliche Kommunikation und gesellschaftlicher Dialog“. Einen Weg weist hier das Konzept „Caring Community“, welches in unterschiedlicher Ausgestaltung in den deutschsprachigen Ländern und einigen Ländern außerhalb Europas bereits in zahlreichen Projekten erfolgreich umgesetzt wurden.

„Ein Sterben unter würdigen Bedingungen und ein in Hilfe- und Pflegebedürftigkeit würdiges Leben benötigen Rahmenbedingungen, die Verlässlichkeit im sozialen Miteinanders und Vertrauen in ein von Sicherheit und Gerechtigkeit getragenes Gesundheits- und Sozialwesen gewährleisten.“

Leitsatz 1, S. 12

Die Entstehung von Caring Communities im Sinne der Charta sollen in Deutschland durch geeignete Maßnahmen der Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland zunächst bis Ende 2024 befördert und Initiativen beim Aufbau nachhaltig unterstützt werden. Der Auf- und Ausbau von regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerken wird vom Projekt „Koordination und Unterstützung der Netzwerkarbeit in der Hospiz-arbeit und Palliativversorgung“ bis 2027 begleitet und unterstützt. Beide Projekte sind Kooperationsprojekte der drei Charta-Träger  und werden im Folgenden vorgestellt.